In Lektion 1 geben wir Dir einen kurzen Überblick darüber, wie der säkulare Buddhismus historisch entstanden ist, wie der Säkulare Buddhismus aus dem traditionellen Buddhismus hervorgegangen ist. Unser Hauptaugenmerk liegt hierbei darauf, dass sich, als die Lehren des historischen Buddhas, eines Mannes namens Gotama, unterschiedlichen Kulturen begegneten, die Zielsetzungen, Vorstellungen und Praktiken von Menschen, die sich als Buddhisten bezeichnen, enorm verändert haben. Der Säkulare Buddhismus ist nur eine der jüngsten Entwicklungen in einer langen Reihe von Veränderungen und Anpassungen von Gotamas ursprünglichen Lehren.

Die ewige Frage des Lebens

Danach werden wir die grundlegenden inhaltlichen Aspekte des säkularen Buddhismus und einige Fehlinterpretationen erläutern, also was der Säkulare Buddhismus nicht ist.
Der Schwerpunkt des Säkularen Buddhismus liegt auf unserem Handeln und darauf, wie wir uns selbst und die Welt in diesem Leben erfahren. Er beschäftigt sich mit zwei Fragen, die jeder Mensch auf die ein oder andere Weise beantworten muss:
Wie soll ich leben?
Welche Art Mensch sollte ich werden?

Was ist das Ziel der Praxis?

Es geht nicht darum, Zugang zu einem übernatürlichen Reich, Nirvana oder Einsicht in eine vermeintlich letztendliche Realität zu erlangen. Der Säkulare Buddhismus ist eine geerdete, pragmatische und ethische Herangehensweise an den Dharma. Säkularen Buddhisten geht es darum, eine Lebensweise zu fördern, die Raum für Entfaltung und Gedeihen in unserer heutigen Welt schafft.

Im Säkularen Buddhismus geht es nicht nur darum, wie man als Einzelperson erwachen kann, sondern auch darum, dass es notwendig ist, eine Kultur und Gesellschaft aufzubauen, die eine Entfaltung und ein Gedeihen aller fördert.

Praktizierende des Säkularen Buddhismus praktizieren deshalb in demokratischen Gemeinschaften oder Sanghas ohne straffe Hierarchien und Institutionen, um das zu verwirklichen, was Stephen Bachelor eine Kultur des Erwachens nennt.