Traditionell wird die erste Edle Wahrheit (erste der Vier AufgabenVier Aufgaben sind der säkulare Begriff für die Vier edlen Wahrheiten, den Kern der buddhistischen Lehre. Sie waren Inhalt der ersten Lehrrede des Buddha und sind an zahlreichen ...) des BuddhaBuddha ist ein Ehrentitel (der Erwachte), der einem Mann namens Siddhartha Gotama gegeben wurde. Buddha bezeichnet einen Menschen, der Bodhi (wörtl.: „Erwachen“) erfahren und ... meistens mit “Leben ist Leiden” wiedergegeben, was jedoch nicht ganz zutreffend ist. Wie so häufig geht bei der Übersetzung alter Texte und Begriffe viel verloren, weshalb manche bevorzugen dukkhaDukkha (Pali), meist übersetzt mit Leiden, steht für all die schwierigen und unvermeidbaren Aspekte unseres Lebens: Geburt, Alter, Krankheit, Tod, Trennung von denen die man lieb... gar nicht zu übersetzen.
Das Pali-Wort dukkhaDukkha (Pali), meist übersetzt mit Leiden, steht für all die schwierigen und unvermeidbaren Aspekte unseres Lebens: Geburt, Alter, Krankheit, Tod, Trennung von denen die man lieb..., das er verwendete und das gewöhnlich mit “Leiden” übersetzt wird, hat eine weitaus subtilere Bandbreite von Bedeutungen. Manchmal wird dukkha metaphorisch als ein Rad beschrieben, das unrund läuft. Eine wörtlichere Übersetzung der ersten edlen Wahrheit könnte lauten: “Das Leben ist nicht dauerhaft befriedigend oder wird als ungenügend empfunden.”
Drei Formen von Leiden (dukkha)
Der Buddha lehrte, dass es drei Formen von dukkha gibt. Die erste Form von dukkha ist körperlicher und geistiger Schmerz, der durch die unvermeidlichen existentiellen Tatsachen des Menschseins wie Alter, Krankheit und Tod verursacht wird, die das Leben mit sich bringt.
Die zweite Form von dukkha ist das Leid, das wir aufgrund von Unbeständigkeit und Veränderung empfinden, wie der Schmerz, nicht zu bekommen, was wir wollen, und zu verlieren, was uns lieb und teuer ist.
Und schließlich die dritte Form, die in einer Art existenziellem Leiden besteht, der Angst, ein verkörpertes und sterbliches Wesen zu sein, das der Bedingtheit der Existenz unterworfen ist, d.h. das Leben nie ganz unter Kontrolle zu haben.
Die Wurzel des Leidens ist Verlangen
Die Wurzel aller Formen von dukkha ist das Verlangen oder die Anhaftung. Wir gehen durch das Leben, indem wir nach dem greifen oder uns an das klammern, von dem wir glauben, dass es uns befriedigt, und das vermeiden, was wir nicht mögen.
Die zweite Aufgabe (edle Wahrheit) sagt uns, dass genau dieses Greifen, Anhaften oder Vermeiden die Quelle von dukkha ist. Wir sind wie Ertrinkende, die nach etwas, das vorbeischwimmt greifen, um uns zu retten. Nur um zu entdecken, dass das, woran wir uns festgehalten haben, lediglich eine momentane Erleichterung oder vorübergehende Befriedigung bietet. Was wir begehren, ist nie genug und hält nie an.
In der Übungspraxis erfahren, dass Freiheit vom Leiden möglich ist
Die dritte Aufgabe (edle Wahrheit) versichert uns, dass es einen anderen Weg gibt, das Leiden zu beenden, und dieser Weg besteht, wie in der vierten Aufgabe (edlen Wahrheit) erklärt wird, in der Praxis des Achtgliedrigen PfadesAls Alternative zum Begriff Achtfacher Pfad kann Achtgliedriger Pfad verwendet werden. Mit diesem Begriff wird weniger die Assoziation eines -bildlich gesprochen achtspurigen- Pfad.... Indem wir dem Übungsweg des Buddha folgen, entwickeln wir eine Form der Zufriedenheit, die nicht von äußeren Objekten oder Ereignissen in unserem Leben abhängig ist, sondern aus einem kultivierten Geisteszustand hervorgeht, der sich nicht verändert, wenn sich die Umstände ändern. Wir lernen mit den Wellen zu surfen und kämpfen nicht gegen sie an. SelbstDas Selbst oder Ego ist die komplexe Funktion des Geistes, die dazu dient unseren Alltag zu strukturieren und ordnen. Es ist aus buddhistischer Sicht an der Entstehung von Leiden b... körperliche Schmerzen können durch die Bewusstheit eines kultivierten Geistes als weniger belastend empfunden werden.
Der Irrtum: Leben = Leiden
Die Lehre der Vier AufgabenVier Aufgaben sind der säkulare Begriff für die Vier edlen Wahrheiten, den Kern der buddhistischen Lehre. Sie waren Inhalt der ersten Lehrrede des Buddha und sind an zahlreichen ... (vier edle WahrheitenVier edle Wahrheiten sind der traditionelle Begriff für den Kern der buddhistischen Lehre, der säkulare Begriff dafür ist Vier Aufgaben. Siehe Vier Aufgaben >) besagt also nicht, dass das Leben dazu bestimmt ist, nichts als Leiden zu sein oder damit gleichzusetzen sei, sondern dass uns die Mittel immer zur Verfügung stehen, um Befreiung vom Leiden zu finden. In diesem Sinne ist der BuddhismusIm allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter Buddhismus die gesamte Lehrtradition (Texte, Lehrer), Praxis und Rituale der buddhistischen Lehre und Ausübung in den jeweiligen K... nicht pessimistisch, wie viele Menschen annehmen, sondern optimistisch.
Mehr zu den Vier Aufgaben und dukkha >
Teile des Beitrags entstammen unserer Übersetzung des Artikels veröffentlicht als „What did the Buddha mean by suffering?“ in Buddhism for Beginners in Tricycle: The Buddhist Review. Mit freundlicher Genehmigung unserer Freunde von Tricycle.