Definition
Buddha ist ein Titel für jemanden, der vollständige Erkenntnis über die Natur und die Dynamiken des Lebens erlangt hat und frei von Unwissenheit und Leiden (DukkhaDukkha (Pali), meist übersetzt mit Leiden, steht für all die schwierigen und unvermeidbaren Aspekte unseres Lebens: Geburt, Alter, Krankheit, Tod, Trennung von denen die man lieb... Mehr >) ist. Wörtlich übersetzt bedeutet dieser Titel “der Erwachte”. Der bekannteste Buddha ist SiddharthaSiddhartha (Sanskrit) ist der Vorname des historischen Buddha und hat die Bedeutung „der sein/das Ziel erreicht hat“. Siddhartha Gautama ist der volle Name, Gautama ist der Fam... Mehr > GautamaGautama ist die Kurzform für den Menschen Siddhartha Gautama (in Sanskrit) bzw. Siddhattha Gotama (in Pali), der von seinen Anhängern Buddha (wörtl.: der Erwachte) genannt wurde... Mehr >, der als historischer Begründer des BuddhismusIm allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter Buddhismus die gesamte Lehrtradition (Texte, Lehrer), Praxis und Rituale der buddhistischen Lehre und Ausübung in den jeweiligen K... Mehr > gilt.
Übersetzung und Wortherkunft
- PaliPali ist eine indische Sprache, die heute nicht mehr gesprochen wird. Ob Pali jemals eine gesprochene Sprache war, ist unbekannt. Es ist die Schriftsprache in der die frühesten bu... Mehr >: Buddha
- SanskritSanskrit ist eine altindische Sprache der Veden, einer Sammlung religiöser mündlicher Überlieferungen im Hinduismus, die bis in 15. Jhd. vor Chr. zurückreicht. Sanskrit ist die... Mehr >: Buddha
- Übersetzung: Der Erwachte
- Etymologie: Der Begriff stammt von der Wurzel budh- (erwachenDefinition Bodhi (Erwachen) bezeichnet im Buddhismus das Erreichen tiefster Einsicht in die Dynamiken, die unsere Lebensrealität schaffen und die Befreiung von Stress, Leid, Unzuf... Mehr >, verstehen) und bedeutet wörtlich “jemand, der erwacht ist”.
- Synonyme: Der Erleuchtete, der Erwachte, vollkommene WeisheitWeisheit im Buddhismus ist die Übersetzung von panna (Pali) und hat eine weite Bedeutung. Mehr >
Beschreibung und Bedeutung
Der Begriff Buddha bezeichnet jemanden, der aus den sich reaktivierenden und wiederkehrenden Dynamiken des Leidens (Samsara) erwacht ist und die Zusammenhänge der Realität in ihrer tiefsten Wahrheit erkannt hat. Siddhartha Gautama, der historische Buddha, erreichte dieses Erwachen durch tiefe meditative Einsicht und Reflektion der Vier Edlen WahrheitenVier edle Wahrheiten sind der traditionelle Begriff für den Kern der buddhistischen Lehre, der säkulare Begriff dafür ist Vier Aufgaben. Siehe Vier Aufgaben > Mehr > und des Bedingten Entstehens.
Buddha im Säkularen BuddhismusSäkularer Buddhismus bezeichnet eine westliche Form des Buddhismus, der die frühen Quellen des Buddha als wichtig erachtet, auf dogmatische, metaphysische Glaubensinhalte verzich... Mehr >
Im Säkularen Buddhismus wird ein Buddha nicht als göttliches Wesen, sondern als Mensch betrachtet, welcher durch Selbsterkenntnis und AchtsamkeitDefinition Sati (Achtsamkeit) ist eine dem Menschen angeborene Fähigkeit, die es erlaubt sich etwas zu vergegenwärtigen bzw. präsent zu machen. Sie hilft zum Beispiel dabei den ... Mehr > zu wichtigen Qualitäten wie Weisheit, MitgefühlSiehe karuna > Mehr > und Integrität gelangt. Sein Erwachen gilt als Beispiel dafür, dass alle Mensch durch die Entwicklung von Faktoren wie Achtsamkeit und Weisheit inneren Frieden und Freiheit von leidvollen Dynamiken erlangen können.
Buddha in TheravadaTheravada (Pāli, Schule der Ältesten) ist die einzige der frühen buddhistischen Schulen, die bis heute überdauert hat. Der alte Begriff Hinayana (kleines Fahrzeug) für den The... Mehr > und MahayanaMahayana (Sanskrit, großes Fahrzeug) bezeichnet eine breite und vielfältige Bewegung in der Geschichte des Buddhismus, die viele Schulen in einer weitreichenden Neuinterpretation... Mehr >
Im Theravada-Buddhismus wird der historische Buddha vor allem als Lehrer gesehen, dessen Beispiel andere dazu inspiriert sich selbstDas Selbst oder Ego ist die komplexe Funktion des Geistes, die dazu dient unseren Alltag zu strukturieren und ordnen. Es ist aus buddhistischer Sicht an der Entstehung von Leiden b... Mehr > der Praxis zu widmen. Es wird betont, dass jeder durch eigene Praxis den Zustand eines Buddha erreichen kann.
Im Mahayana-Buddhismus wird der Buddha nicht nur als historische Person, sondern auch als Verkörperung des universellen Mitgefühls betrachtet.
Bezug zur täglichen Praxis und ethischem Leben
Die Figur des Buddhas kann als Inspiration für die eigene Praxis dienen. Sie fördert die Idee, dass durch die Praxis von Achtsamkeit und Mitgefühl aber auch durch die Förderung von Faktoren wie Gelassenheit, Neugier und anderen der sieben Erwachensfaktoren (BojjhangaBojjhanga (Pali) bezeichnet die Sieben Faktoren des Erwachens > Mehr >) ein weniger an Druck, Leid, Stress und ReaktivitätReaktivität im buddhistischen Sinne bezeichnet gewohnheitsmäßige, quasi-automatisch ablaufende Reaktionen, die das Leben in uns hervorruft, wenn wir unreflektiert, unbewusst ein... Mehr > (TanhaTaṇhā (Pali) ist ein zentraler Begriff zum Verständnis der Vier Aufgaben (Vier edle Wahrheiten) und bedeutet Begehren, Verlangen, Reaktivität. Taṇhā steht für die unzähl... Mehr >) möglich ist. Jeder Praktizierende ist dazu eingeladen, sich in diesem Sinne zu fragen, in welcher Weise Reaktivität im eigenen (Er)Leben eine Rolle spielt, wo sich Leid (DukkhaDukkha (Pali), meist übersetzt mit Leiden, steht für all die schwierigen und unvermeidbaren Aspekte unseres Lebens: Geburt, Alter, Krankheit, Tod, Trennung von denen die man lieb... Mehr >) zeigt, was dem Erleben von Freiheit, Friedlichkeit und Mitgefühl im Wege steht und wie ein mitfühlender, ethischer und achtsamer Umgang mit der gegenwärtigen Situation aussehen würde.
Suttas zum Thema Buddha
- Ariyapariyesana SuttaMit dem Begriff Suttas (Pali) bzw. Sutras (Sanskrit) werden die Lehrreden des Gotama Buddha bezeichnet. Die Namen der Suttas zeigen oft, an wen die Lehrrede gerichtet war und was s... Mehr > (MN 26)
Der Buddha erzählt von seiner Suche nach der Wahrheit und seinem Erwachen.
- Dhammacakkappavattana Sutta (SN 56.11)
Die erste Lehrrede des Buddha, in der er die Vier Edlen WahrheitenVier edle Wahrheiten sind der traditionelle Begriff für den Kern der buddhistischen Lehre, der säkulare Begriff dafür ist Vier Aufgaben. Siehe Vier Aufgaben > Mehr > erläutert.