Bhavana (PaliPali ist eine indische Sprache, die heute nicht mehr gesprochen wird. Ob Pali jemals eine gesprochene Sprache war, ist unbekannt. Es ist die Schriftsprache in der die frühesten bu...) bedeutet etwas hervorbringen, Geistesentfaltung bzw. -kultivierung. Man unterscheidet Entfaltung der Gemütsruhe, der Sammlung (samatha-bhāvanā) durch Kultivierung intensiver geistiger Konzentration und Kultivierung von Einsicht (vipassanā-bhāvanā) in die DaseinsmerkmaleDie drei Daseinsmerkmale (Pali tilakkhana ) beschreiben, dass alle physischen und psychischen Phänomene, einschließlich Gedanken, Emotionen und Erfahrungen, durch drei Eigenschaf... Leiden (dukkhaDukkha (Pali), meist übersetzt mit Leiden, steht für all die schwierigen und unvermeidbaren Aspekte unseres Lebens: Geburt, Alter, Krankheit, Tod, Trennung von denen die man lieb...) aufgrund von VergänglichkeitVergänglichkeit (anicca auf Pali) ist eines der drei Daseinsmerkmale (neben "Nicht-Selbst"/anatta und Leidhaftigkeit/dukkha), die der Buddha gelehrt hat: “Was immer entsteht, ve... (aniccaSiehe Vergänglichkeit > Mehr >) und Nicht-Selbst"Nicht-Selbst" oder "Nicht-Ich" (anatta auf Pali) ist die Lehre von der “Unpersönlichkeit”, eine zentrale Erkenntnis und Erfahrung des Buddhismus. In der Meditation, aber nich... (anattaAnatta siehe Nicht-Selbst > Mehr >). Bhāvanā bezieht sich insbesondere auf vierte der Vier AufgabenVier Aufgaben sind der säkulare Begriff für die Vier edlen Wahrheiten, den Kern der buddhistischen Lehre. Sie waren Inhalt der ersten Lehrrede des Buddha und sind an zahlreichen ..., die Kultivierung des Achtgliedrigen Pfads, der kontinuierlicher Pflege und Anwendung bedarf, um die Werte des DharmaDer Begriff Dharma (Dhamma in Pali) bedeutet wörtlich "das Tragende" oder "das was hält", also das, an was man sich halten kann. Es bezeichnet im säkularen Buddhismus Buddhas Le... Mehr > (dhamma Mehr >) zu verwirklichen.
Stephen BatchelorStephen Batchelor ist ein buddhistischer Lehrer und Autor zahlreicher Bücher. Er ist ein Vordenker des säkularen Buddhismus. Mit seiner Frau Martine lebt er in Frankreich. Er hä... merkt an, dass bhavana oft fälschlicherweise nur auf die Meditation bezogen und dann mit der “Entwicklung der Meditation” übersetzt wird. Der Begriff Bhāvanā bedeutet jedoch wörtlich “ins Leben rufen, hervorbringen” und hat seine Wurzeln im SanskritSanskrit ist eine altindische Sprache der Veden, einer Sammlung religiöser mündlicher Überlieferungen im Hinduismus, die bis in 15. Jhd. vor Chr. zurückreicht. Sanskrit ist die... bh-, verwandt mit dem englischen „be“. Be (sein), bh-, bhava-, Existenz, bhavana, Verbform „hervorbringen“, „etwas kultivieren“, „pflegen“, wie eine Pflanze. Eine Pflanze ist anfangs nur ein Saatkorn, das in die Erde gepflanzt wird, das man versorgt, und dann entsteht etwas, das zuvor nicht vorhanden war. Dementsprechend lautet die Anweisung des BuddhaBuddha ist ein Ehrentitel (der Erwachte), der einem Mann namens Siddhartha Gotama gegeben wurde. Buddha bezeichnet einen Menschen, der Bodhi (wörtl.: „Erwachen“) erfahren und ... nicht, „folge dem Weg“, als sei dieser Weg bereits irgendwo für uns angelegt und wir müssten ihn lediglich ordentlich Schritt für Schritt entlanggehen. Er sagt das ganz und gar nicht. Vielmehr sagt er, man solle seinen Weg selbstDas Selbst oder Ego ist die komplexe Funktion des Geistes, die dazu dient unseren Alltag zu strukturieren und ordnen. Es ist aus buddhistischer Sicht an der Entstehung von Leiden b... hervorbringen, „ihn entwickeln“. Doch wird dieser “Bhavana-Weg” in allen buddhistischen Gesellschaften heutzutage fast ausschließlich in Zusammenhang mit Meditation benützt.