Meditation verbindet – Der UN-Weltmeditationstag im Fokus
Der Weltmeditationstag der Vereinten Nationen (UN) (World Meditation Day) findet seit 2024 jährlich am 21. Dezember statt. Mit Beschluss der Vollversammlung (A/79/L.27) wurde er am 29.11.2024 ins Leben gerufen (deutsche Übersetzung der UN-Seite zum Weltmeditationstag). Hintergründe zum Weltmeditationstag und praktische Tipps findest Du in diesem Beitrag.
Der Tag bietet Gelegenheit, innezuhalten und die transformative Kraft der Meditation auf persönlicher und globaler Ebene zu erleben. Als globales Ereignis ist er weit mehr als nur ein symbolischer Tag.
Er lädt uns dazu ein, uns mit unserer inneren und äußeren Welt zu verbinden und unsere persönlichen Ziele unserer Meditationspraxis zu checken. Wie können wir den Tag nutzen, um uns selbst und die Gemeinschaft zu unterstützen?
Meditation – Eine 5000 Jahre alte Praxis
Meditation hat eine lange und vielfältige Geschichte, die in den spirituellen und philosophischen Traditionen der Menschheit verwurzelt ist. Wohl bereits vor über 5.000 Jahren praktizierten Menschen in Indien meditative Übungen, wie archäologische Funde der Darstellung einer sitzenden Person in Meditationshaltung nahelegen (Pashupati-Siegel).
In vielen Religionen, darunter v.a. Hinduismus, Buddhismus, Jainismus, aber auch im Christentum und Judentum, hat Meditation eine wichtige Rolle gespielt. Sie wurde über Jahrtausende als ein Weg genutzt, um den Geist zu verstehen, Einsicht zu erlangen und sich mit dem Transzendenten zu verbinden. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass zwischen 200 und 500 Millionen Menschen weltweit regelmäßig meditieren.
Meditation ohne Grenzen: Eine universelle Praxis entsteht
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich Meditation über kulturelle und geografische Grenzen hinweg verbreitet. Heute ist sie zu einem universellen Werkzeug geworden, das Millionen von Menschen weltweit praktizieren – unabhängig von ihrem spirituellen oder religiösen Hintergrund. Sie wird zunehmend in säkularen Kontexten wie Psychotherapie, Stressbewältigung und persönlicher Entwicklung eingesetzt.
Global innehalten – Die Vision der UN hinter dem Weltmeditationstag
Unsere Zeit ist geprägt von einer Vielzahl globaler Herausforderungen: Klimawandel, soziale Ungleichheiten, politische Konflikte und die rasante Geschwindigkeit technologischer Veränderungen.
Inmitten dieser komplexen Welt bietet Meditation eine Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und auf Basis dieses Ruhepols sich auf das Wesentliche zu besinnen, d. h. Mitgefühl für sich selbst und andere zu kultivieren.
Der UN-Weltmeditationstag soll uns daran erinnern, dass innerer Frieden eine Antwort auf die Herausforderungen der modernen Welt sein kann.
Bei den Vereinten Nationen nimmt die Meditation schon seit 1952 wortwörtlich einen besonderen Raum ein. Es gibt einen Meditationsraum im UN-Hauptquartier in New York, den “Raum der Stille”. Er wurde 1952 unter dem damaligen Generalsekretär der UN, Dag Hammarskjöld, eröffnet. Ihm war wichtig, dass das Haus der Weltgemeinschaft “einen Raum hat, der der äußeren Stille und der inneren Ruhe gewidmet ist.” und damit der Arbeit der UN und dem Dialog im Dienst des Friedens dient.
Interview mit Jon Kabat-Zinn zur “Achtsamkeit bei der Arbeit der Vereinten Nationen und für die UN-Diplomatie”
Von der Selbstfürsorge zur Weltfürsorge: Die UN und Meditation
Die Vereinten Nationen haben aus diesem Grund den Weltmeditationstag ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für die Vorteile von Meditation zu fördern und sie auch als eine hilfreiche Maßnahme für mentale und physische Gesundheit anzuerkennen.
Dies steht in direkter Verbindung mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs), insbesondere dem dritten Ziel: „Gesundheit und Wohlergehen für alle“. Die UN betont dabei den wissenschaftlich belegten Einfluss von Meditation auf die körperliche und geistige Gesundheit, vornehmlich durch eine bessere emotionale Stabilität und Selbstregulation.
Vom Ich zum Wir: Meditation als Motor für globale Veränderungen
Dabei hat Meditation das Potenzial, über den Einzelnen hinauszugehen und positive soziale Veränderungen zu bewirken. Buddhistische Meditation fördert und kultiviert z. B. aktiv Freundlichkeit, Mitgefühl und die Fähigkeit zur vorurteilsfreien Zusammenarbeit, was zu einem gewaltfreien Zusammenleben und letztlich zu einer friedlicheren Welt beitragen kann.
Der UN-Weltmeditationstag erinnert uns jedes Jahr daran, wie wir durch innere Transformation auch äußere Veränderungen in der Welt bewirken können.
Indem wir die Praxis der Meditation in unser Leben integrieren, können wir nicht nur unsere eigene Lebensqualität verbessern, sondern auch die Welt um uns herum positiv beeinflussen. Ob durch persönliche Reflexion und Kontemplation, gemeinschaftliche Veranstaltungen oder globale Meditationen – der Weltmeditationstag ist eine Einladung, gemeinsam zu wachsen und eine tiefere Verbindung zur Welt und zueinander zu schaffen und den Wandel zum Besseren zu unterstützen.
Gemeinsam innehalten: Ideen für den Weltmeditationstag
Der Weltmeditationstag bietet viele Möglichkeiten, die eigene Praxis zu vertiefen, Inspiration zu finden und sich mit anderen zu verbinden – von gemeinschaftlichen Events bis hin zu achtsamen Alltagsritualen.
1. Vereint durch Achtsamkeit – Weltweite Meditationstreffen
Weltweit finden an diesem Tag Meditationsevents statt, die Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe zusammenbringen. Ob virtuell oder vor Ort, solche Veranstaltungen sind eine Erinnerung daran, dass Meditation auch beinhaltet, die eigene Praxis mit einer Gemeinschaft zu teilen und diese zu unterstützen.
Vor allem in westlichen, säkularen Gesellschaften gibt es bei den häufig individualistisch geprägten Meditierenden noch großes Potenzial, eine Gemeinschaft (Sangha) zu entwickeln. Eine solche Gemeinschaft könnte sich gegenseitig darin unterstützen, den Weg zur Minderung des eigenen Leidens und des Leidens in der Welt zu kultivieren.
Mach mit 2024 – Unser Beitrag zum Weltmeditationstag 2024
Online-Retreat an drei Abenden zum Thema “Besinnlichkeit”
Vipassana Meditation Sonntags mit Ulla König Meditation, am 22.12. dem Weltmeditationstag gewidmet mit dem Schwerpunkt “Global vereint in Achtsamkeit”
2. Den Moment für Dich nutzen – Allein meditieren
Wenn Du lieber alleine meditierst, kannst Du den Tag nutzen, um eine intensivere Meditationssitzung durchzuführen. Konzentriere Dich auf die Verbindung zu anderen Menschen und Lebewesen und den Umgang, den Du mit Ihnen pflegst. Kultiviere Dankbarkeit gegenüber allen Menschen, ohne sie würde niemand überleben können.
3. Neues lernen – Meditationsworkshops und Kurse
Vielleicht findest Du am Weltmeditationstag Workshops, die verschiedene Meditationsstile vorstellt werden oder eine Einführung für Anfänger. Das ist ideal, um die Praxis zu vertiefen oder neue “Techniken” zu erlernen.
4. Achtsam leben: Meditation über den Weltmeditationstag hinaus
Meditationspraxis muss nicht auf den 21. Dezember beschränkt sein… Nutze den Tag als Inspiration, um mehr Achtsamkeit in Deinen Alltag zu bringen – sei es beim Gehen, Essen oder Arbeiten.
5. Inspiration teilen: #WorldMeditationDay
Teile Deine Meditationserfahrungen unter dem Hashtag #WorldMeditationDay, Austausch auf sozialen Netzwerken. So kannst Du andere inspirieren, Teil einer globalen Meditations-Bewegung zu werden.
Weltmeditationstag – Aus einem Tag der Reflexion ein Jahr des Wachstums gestalten
Indem wir die Praxis der Meditation in unser Leben integrieren, können wir nicht nur unsere eigene Lebensqualität verbessern, sondern auch die Welt um uns herum positiv beeinflussen. Ob durch persönliche Reflexion, gemeinschaftliche Veranstaltungen oder globale Meditationen – der Weltmeditationstag ist eine Einladung, gemeinsam zu wachsen und eine tiefere Verbindung zur Welt und zueinander zu schaffen.