Woran glauben Buddhistinnen und Buddhisten?

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Von Buddhastiftung

Diversität

Es ist nicht einfach, die Frage “Woran glauben Buddhisten?” zu beantworten, denn der Buddhismus ist eigentlich eher eine Familie von Religionen und Lebensprinzipien, deren Mitglieder sich in verschiedenen Teilen der Welt und über verschiedene historische Zeiträume hinweg ausgebreitet und sich entwickelt haben. Es ist so als würde man fragen: “Woran glauben Monotheisten?” Die Antwort wird sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem, ob wir über Juden, Christen oder Muslime sprechen, ganz zu schweigen von all den verschiedenen Schulen und Konfessionen innerhalb jeder dieser Gruppen.

Glaube an was?

Was wir sagen können ist, dass jede Art von Buddhismus seine Lehren und Praktiken auf die Lehren des historischen Buddha zurückführt, einem indischen Prinzen, der zwischen dem vierten und sechsten Jahrhundert v. Chr. lebte (über den genauen Zeitraum streiten sich die Gelehrten). Der Buddha – der Name, der ihm später gegeben wurde, bedeutet “der Erwachte” – hatte sich auf die Suche nach der Befreiung von Samsara, dem Kreislauf von Leiden und Wiedergeburt, gemacht. Indem er die Erleuchtung erlangte, fand der Buddha ein dauerhaftes, bedingungsloses Glück. Nicht einmal Krankheit, Altern oder Tod konnten es trüben. Er verbrachte den Rest seines Lebens damit, die Menschen über den Pfad der Praxis zu lehren, der sie zu derselben Freiheit führen kann.

Buddha lehrte, nichts ungeprüft zu glauben

Der Buddha forderte dazu auf, nichts ungeprüft zu glauben, sondern sich auf seine eigene Erfahrung zu verlassen (Kalama-Sutta).

Der Buddha lehrte, und Buddhistinnen und Buddhisten glauben bis heute, dass Unzufriedenheit und Schmerz, Krankheit, Altern und Tod wesentliche und unvermeidliche Bestandteile des Lebens eines jeden fühlenden Wesens sind, Leiden hingegen durch unsere eigene Anhaftung und unser Anklammern geschaffen wird. Wir wollen, dass die Dinge auf eine bestimmte Art und Weise sind (und so bleiben), und wenn sie sich nicht erfüllen, klammern wir uns weiter an unsere Erwartungen und fügen uns selbst Schmerzen zu. Jeder unserer Gedanken und jede unserer Handlungen hat eine Konsequenz: Sie erzeugt entweder weiteres Leiden für uns oder lindert es. 

Es ist wichtig zu verstehen, dass wir, genauso wie wir unser eigenes Leiden durch unsere eigenen Bemühungen erschaffen, es auch beenden können. Der Ausweg aus diesem Kreislauf ist ein Pfad der Praxis, durch den wir ethisches Verhalten, Konzentration und Weisheit entwickeln können. Wenn wir diese Eigenschaften vollständig in uns entwickeln, können sie zum Erwachen und zur Befreiung vom Leiden führen. Jeder einzelne Mensch hat die Fähigkeit, dies zu verwirklichen.

 

Teile des Beitrags entstammen unserer Übersetzung des Artikels veröffentlicht als “What do Buddhists believe“ in Buddhism for Beginners in Tricycle: The Buddhist Review. Mit freundlicher Genehmigung unserer Freunde von Tricycle.

 

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