Tathagatagarbha (Pali) wird üblicherweise mit “Buddha-Natur” übersetzt. Der Be­griff hat jedoch nicht die Bedeutung von “Buddha-Natur”. Tathagata (Pali: der so Gegangene, der so Gekommene, der Vollendete) ist eine Bezeichnung für den Buddha, mit der er sich auch selbst bezeichnet hat. Und garbha heißt Mutterleib. Der Begriff der “Buddha-Natur” hat also seine Wurzeln in der  übertragenen Vorstellung des Mutterleibs des Tathagata. Das ist eine Sprache, eine Metapher, die der Vorstellung einer wesenhaften, uns fest innewohnenden “Natur” widerspricht.

Wenn der Begriff garbha als Metapher gesehen wird, ist garbha ein leerer Raum. Eine Gebärmutter ist ein leerer Raum, aber ein leerer Raum, der – hier metaphorisch – von einer Idee, einer Möglichkeit oder einem Potenzial zu einer anderen Lebensweise befruchtet werden kann.  Wir sprechen hier von einem lebendigen Prozess. „Buddha-Natur“ erfasst diese Vorstellung nicht. Der Begriff Buddha-Natur steht weniger für einen Prozess als für einen fixen Zustand, eine wesenhafte Sache.

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