Der Kurs “Mindfulness Based Ethical Living” (MBEL): ein Update vom MBEL-Team

MBEL Kurs

Von Buddhastiftung

Ein Kurs entwickelt von einem Netzwerk von Praktizierenden

Seit November 2022 haben achtzehn Personen aus zwölf Ländern ohne Mitwirkung eines “Lehrers” an der Entwicklung eines neuen Online-Kurses gearbeitet: Mindfulness Based Ethical Living (MBEL). Seither ist man weit vorangekommen, und wir gehen davon aus, dass der Online-Kurs im Herbst dieses Jahres auf einer MBEL-Website verfügbar sein wird. Der Kurs soll als moderierter Online-Kurs angeboten werden.

Wie alles begann

Im Oktober 2022 fanden mit Stephen Batchelor eine Serie von vier Workshops statt zum Thema “Mindfulness Based Human Flourishing (MBHF): Die Ethik und Philosophie des achtsamen Lebens”. Die von der BuddhaStiftung veranstalteten Workshops beschäftigten sich mit der Rolle der Achtsamkeitspraxis als Schlüssel zu einem gelingenden Leben.

Die Workshops wurden in Anlehnung an Stephens Konzept der vier Aufgaben strukturiert, seiner Interpretation der vier edlen Wahrheiten. Stephen hat eine prägnante Kurzformel für diese vier Aufgaben entworfen (ELSA): Das Leben umarmen, Reaktivität sein lassen, Reaktivität aufhören sehen und einen Pfad verwirklichen, kurz ELSA (Embrace life, Let Reactivity be, See its ceasing, Act). Stephen zeigte auf, wie die vier Aufgaben integraler Bestandteil eines umfassenden ethischen, kontemplativen und philosophischen Rahmens für Achtsamkeit sind, der auf einer säkularen Interpretation der buddhistischen Grundlage der Achtsamkeit beruht.

Nach Abschluss der Workshop-Reihe herrschte Einigkeit darüber, dass “Mindfulness Based Ethical Living” (MBEL) eine treffendere Bezeichnung für diesen neuen Ansatz ist. Am 19. November fand ein weiteres Zoom-Treffen mit Stephen und den Workshop-Teilnehmern statt. Aufgrund der großen Resonanz auf den Workshop und der Erkenntnis, dass MBEL ein wichtiger neuer Ansatz ist, kamen wir überein, gemeinsam einen MBEL-Online-Kurs zu entwickeln, der Stephens Schlüsselideen enthält, aber auch andere Perspektiven aus Psychologie, Ethik und Sozialtheorien einbezieht.

Was bisher geschah

Im Dezember 2022 gründeten wir eine Arbeitsgruppe, um die Struktur des MBEL-Kurses zu entwickeln. Die Gruppe arbeitete an der Festlegung von Lehrmethoden, Gruppenprozessen und der Art der Ressourcen, die in jeder Sitzung verwendet werden sollen.

Nachdem dieses Team einen Entwurf der Kursstruktur erarbeitet hatte, wurden vier Arbeitsgruppen gebildet, die den Lehrplan und die Unterrichtspläne für jede der vier Aufgaben entwickeln sollten. Für jede Aufgabe waren zwei Online-Sitzungen vorgesehen, sodass der Online-Kurs insgesamt acht Sitzungen umfasste.

Jede Arbeitsgruppe hatte die Aufgabe, 1) die mit jeder Aufgabe verbundenen Schlüsselideen und -themen, 2) die zur Erfüllung der Aufgabe erforderlichen Fähigkeiten und Tugenden und 3) die “inneren” und “äußeren” oder sozialen Praktiken zur Verwirklichung der Aufgabe zu ermitteln. Jede Gruppe begann auch mit der Ausarbeitung von “Lehrplänen” für die einzelnen Kursmodule, die eine Mischung aus Beiträgen der Moderatoren, Gruppendiskussionen und -reflexionen sowie Meditationsphasen beinhalten.

Als die Arbeitsgruppen begannen, Material für die einzelnen Sitzungen zu entwickeln, entwickelten wir einen Konsens über das Ziel des MBEL-Kurses:

Die Zielsetzung dieses achtwöchigen Kurses ist es, das Verständnis und die Fähigkeiten zu entwickeln, die nötig sind, um ein ethisches und sinnvolles Leben zu führen, mit den nötigen Fähigkeiten, um Leiden zu reduzieren und sich mehr um sich selbst und andere zu kümmern. Der Kurs bietet einen geschützten Raum, in dem wir erkunden können, was es bedeutet, inmitten der unvermeidlichen Schwierigkeiten unseres verletzlichen menschlichen und irdischen Daseins ein gedeihliches Leben zu führen. Wir werden verschiedene Fragen aufwerfen, z. B. “Wie erleben wir die Welt und unseren Platz in ihr?” und “Was können wir tun, um besser für uns und die Welt zu sorgen?”.

Der Kurs ist sowohl auf den individuellen als auch auf den gesellschaftlichen Wandel ausgerichtet und zeigt einen Weg auf, der zu mehr Selbstverwirklichung und besserem sozialen und politischen Engagement führen kann.

Was jetzt noch zu tun ist

Wir beginnen jetzt die letzte Phase der Entwicklung des MBEL-Kurses. Es wurde ein redaktionelles Gremium eingerichtet, das die von den einzelnen Arbeitsgruppen entwickelten Kursmaterialien und Unterrichtspläne zusammenführt. Dieses Gremium wird die Ressourcen und Materialien für die Kurswebseite auswählen und die Tagesordnung und Unterrichtspläne für die einzelnen Sitzungen entwickeln.

Wir freuen uns über die Fortschritte, die wir gemacht haben, obwohl es schwierig ist, diese Arbeit online über viele Zeitzonen hinweg zu machen und säkulare Dharma-Praktizierende aus vielen Ländern und mit unterschiedlichen Perspektiven auf den säkularen Buddhismus zusammenzubringen. Trotz dieser Unterschiede ist es uns gelungen, auf respektvolle und integrative Weise zusammenzuarbeiten, um das Projekt voranzubringen. Die Projektteilnehmer/innen haben sich sehr für diesen Prozess engagiert. Sie haben ihre Zeit und ihr Engagement in unzähligen Online-Meetings eingebracht und das Material für den Kurs überarbeitet und geschrieben.

Die Menschen hinter dem MBEL-Projekt

Wir freuen uns darauf, in die letzte Phase der Entwicklung eines neuen, wichtigen Angebots einzutreten: den MBEL-Onlinekurs.

Dies sind die Menschen, die am MBEL-Projekt mitarbeiten:

Charlotte Anstey, England

Karl-Heinz Brenzinger, Deutschland

Ciara Cullen, Irland

Vince Cullen, Irland

Ayda Duroux, Italien

Lorna Edwards, Wales

Luis Daniel Gonzalez, Costa Rica

Saskia Graf, Deutschland

Petra Hunsche, Niederlande

Sylwia Plich, Polen

Joa Scetbon, Frankreich

Carmel Shalev, Israel

Tina Sideris, Südafrika

Mike Slott, USA

Sharon Tobias, USA

Ruriko Watanabe, Japan

Jochen Weber, Deutschland

Wolfgang Wöllmer, Deutschland

 

Dieser Beitrag basiert auf einem Blog unseres Freundes und MBEL-Teammitglieds Mike Slott vom secularbuddhistnetwork.org

 

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