Die vier edle WahrheitenVier edle Wahrheiten sind der traditionelle Begriff für den Kern der buddhistischen Lehre, der säkulare Begriff dafür ist Vier Aufgaben. Siehe Vier Aufgaben > Mehr > sind der traditionelle Begriff für die Kernaussage des BuddhismusIm allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter Buddhismus die gesamte Lehrtradition (Texte, Lehrer), Praxis und Rituale der buddhistischen Lehre und Ausübung in den jeweiligen K... Mehr >. Sie waren Inhalt der ersten Lehrrede des Buddhas und sind an zahlreichen anderen Stellen der buddhistischen Schriften (Pali-KanonDer Pali-Kanon ist die älteste Sammlung von Lehrreden des Buddha Siddhartha Gautama, verfasst in der alten Schriftsprache Pali. Die Lehrreden sind in drei Teile gegliedert (auch ... Mehr >) genannt. Sie sollen helfen, das Leben mit allen Höhen und Tiefen zu durchschauen und aktiv zu bewältigen.
Traditioneller BuddhismusTraditioneller Buddhismus wird aus der Perspektive des säkularen Buddhismus als Begriff angewandt für Traditionslinien des Buddhismus, deren Ziel es ist, Erlösung von sich wiede... Mehr >: vier edle WahrheitenVier edle Wahrheiten sind der traditionelle Begriff für den Kern der buddhistischen Lehre, der säkulare Begriff dafür ist Vier Aufgaben. Siehe Vier Aufgaben > Mehr >
Im traditionellen Buddhismus spielen die vier edlen Wahrheiten eine zentrale Rolle, die der BuddhaBuddha ist ein Ehrentitel (der Erwachte), der einem Mann namens Siddhartha Gotama gegeben wurde. Buddha bezeichnet einen Menschen, der Bodhi (wörtl.: „Erwachen“) erfahren und ... Mehr > ganz am Anfang seiner Unterweisung dargelegt hat:
1. Das Leben ist Leiden
2. Das Verlangen ist die Ursache des Leidens
3. Das Leiden kann beendet werden
4. Der edle achtfache PfadIm säkularen Buddhismus wird als achtfacher Pfad (auch achtgliedriger Pfad) der vierte Aspekt der Vierfachen Aufgabe bezeichnet. Der die acht Glieder bezeichnende Begriff Sammā w... Mehr > führt zum Ende des Leidens
Die darin enthaltene Behauptung, dass diese Einsichten von Buddha eine absolute und religiöse Wahrheit seien (Behauptung, dass Leben identisch mit Leiden ist etc.), ist allerdings fragwürdig. In den alten Texten (Pali-Kanon) finden sich zahlreiche Belege dafür, dass GotamaGotama ist die Kurzform für den Menschen Siddhattha Gotama (in Pali) bzw. Siddhartha Gautama (in Sanskrit), der von seinen Anhängern Buddha (wörtl.: der Erwachte) genannt wurde ... Mehr >, der historische Buddha, das Leben mit Freude als auch Leid bejahte. Dabei nimmt er nicht die Rolle des Heiligen ein, der die absolute Natur bzw. Grundstrukturen der Wirklichkeit (Ontologie) darlegt.
Der Buddha als Arzt
Vielmehr nimmt er die Rolle eines Arztes ein, der bei einer bestimmten Krankheit und Situation mit passender Fürsorge und Zuwendung Heilung und Gedeihen möglich macht. Du kannst dir die Wirkweise der Vier Edlen WahrheitenVier edle Wahrheiten sind der traditionelle Begriff für den Kern der buddhistischen Lehre, der säkulare Begriff dafür ist Vier Aufgaben. Siehe Vier Aufgaben > Mehr > im Sinne einer medizinischen Behandlung vorstellen.
Wenn Du zum Arzt gehst (der Buddha) werden deine Symptome (Leiden) erfasst und die zugrunde liegenden Ursachen (Ursache des Leidens) identifiziert. Aus der Diagnose ergeben sich die Behandlungsmöglichkeiten und die Prognose (Ende des Leidens). Abschließend wird ein Therapieplan erstellt (achtfacher PfadIm säkularen Buddhismus wird als achtfacher Pfad (auch achtgliedriger Pfad) der vierte Aspekt der Vierfachen Aufgabe bezeichnet. Der die acht Glieder bezeichnende Begriff Sammā w... Mehr >).
Säkularer BuddhismusSäkularer Buddhismus bezeichnet eine westliche Form des Buddhismus, der die frühen Quellen des Buddha als wichtig erachtet, auf dogmatische, metaphysische Glaubensinhalte verzich... Mehr >: Vier AufgabenVier Aufgaben sind der säkulare Begriff für die Vier edlen Wahrheiten, den Kern der buddhistischen Lehre. Sie waren Inhalt der ersten Lehrrede des Buddha und sind an zahlreichen ... Mehr >
Dementsprechend sind die Vier Wahrheiten keine Wahrheiten, die man glauben muss, sondern eine praktische Anleitung, mit den gegebenen Tatsachen unserer Existenz als sterbliche Menschen (dukkhaDukkha (Pali), meist übersetzt mit Leiden, steht für all die schwierigen und unvermeidbaren Aspekte unseres Lebens: Geburt, Alter, Krankheit, Tod, Trennung von denen die man lieb... Mehr >, Leiden) weise umzugehen. Leiden können wir auch einfach mit “Unangenehmem” oder “Stress” übersetzen.
Die vier AufgabenVier Aufgaben sind der säkulare Begriff für die Vier edlen Wahrheiten, den Kern der buddhistischen Lehre. Sie waren Inhalt der ersten Lehrrede des Buddha und sind an zahlreichen ... Mehr > haben das Ziel, eine gelassene Haltung zu unserem Leben in seiner Ganzheit einzunehmen. Diese Haltung ist durch Übung erreichbar und ermöglicht es uns, nicht noch zusätzliches Leiden (dukkhaDukkha (Pali), meist übersetzt mit Leiden, steht für all die schwierigen und unvermeidbaren Aspekte unseres Lebens: Geburt, Alter, Krankheit, Tod, Trennung von denen die man lieb... Mehr >) selber zu erschaffen über das hinaus, was im Leben unausweichlich ist, wie Alter, Krankheit und Tod. Im Folgenden wird das anhand der Originaltexte der 4 Aufgaben erklärt.
VIER AUFGABEN
1. So ist dukkha. Es kann vollständig erkannt werden. Und es ist vollständig erkannt worden
Nehme das Leben an. Es ist die Aufforderung, das Leben in seiner Gesamtheit anzunehmen, d.h. Erfreuliches, aber auch dukkha, Schmerzhaftes, Unangenehmes, Ungewolltes und Schwieriges.
2. So ist das Entstehen. Es kann losgelassen werden. Und es ist losgelassen worden
Das Verlangen kann losgelassen werden wie auch Hass und Verblendung und vor allem ReaktivitätReaktivität im buddhistischen Sinne bezeichnet gewohnheitsmäßige, quasi-automatisch ablaufende Reaktionen, die das Leben in uns hervorruft, wenn wir unreflektiert, unbewusst ein... Mehr >. Reaktivität äußert sich im Verlangen, vielleicht nach etwas Angenehmem, was wir nicht haben; in Hass, vielleicht auf eine Person, die uns missfällt; und Verblendung und Nicht-Wahrhaben-Wollen, vielleicht, um nicht mit der realen Situation konfrontiert zu sein. Solche Reaktionen gehören teilweise zur evolutionären Überlebensstrategie der menschlichen Spezies. Wir müssen uns allerdings nicht mit ihnen identifizieren, wir können uns darin üben, sie loszulassen.
3. So ist das Aufhören. Es kann erfahren werden. Und es ist erfahren worden.
Erfahre das Loslassen. Die Erfahrung, und sei es für kurze Zeit, des Loslassens ist eine Befreiung aus den Fesseln der automatischen und reaktiven Ich-Bezogenheit und ein Gewinn an Freiheit von den eigenen Mustern und Konditionierungen.
4. So ist der Weg. Er kann kultiviert werden. Und er ist kultiviert worden.
Handle und setze den achtfachen Pfad um. Es ist der Wunsch und das Engagement, eine Kunst des Lebens zu entwickeln, die mit MitgefühlSiehe karuna > Mehr >, Aufrichtigkeit und Kreativität den Situationen des Lebens gerecht wird. Diese Art des authentischen und ethischen Lebensweges ist im achtfachen Pfad beschrieben.