Definition

Appamada (Hinabe) bezeichnet die Qualität mit der sich jemand einer Handlung widmet. Im Buddhismus wird dieser Begriff in Bezug auf die eigene Praxis von Ethik, Geistesschulung und Weisheit bezogen und beschreibt eine kontinuierliches, aufmerksames Streben.

Übersetzung und Wortherkunft

  • Pali: Appamada
  • Übersetzung: Hingebungsvoll, Hartnäckig
  • Etymologie: Der Begriff setzt sich aus a- (nicht) und pamada (Nachlässigkeit, Nachgiebigkeit) zusammen und bedeutet wörtlich “Nicht-Nachlässigkeit”.
  • Synonyme: Wachsamkeit, bewusste Aufmerksamkeit, Sorgfalt

Beschreibung und Bedeutung

Appamada ist eine wichtige geistige Qualität, die wir benötigen, um Veränderung zu bewirken, gerade, wenn es um unsere Gewohnheiten und Muster geht. Der letzte Lehrrede des Buddhas schließt mit der Aufforderung hingebungsvoll zu praktizieren. Die Qualität von Appamada hilft uns dabei uns immer wieder an das zu erinnern, was uns langfristig bedeutungsvoll ist und vermeidet so, dass sich Nachlässigkeit, Bequemlichkeit und Trägheit in unsere Handlungen einschleichen.

Bezug zu westlichen Konzepten

Appamada hat Parallelen zu Konzepten der ethischen Verantwortung und Selbstregulation in der westlichen Philosophie und Psychologie. In der positiven Psychologie entspricht es der bewussten Lebensführung, die zu mehr Klarheit und Gelassenheit führt.

Bezug zur täglichen Praxis und ethischem Leben

Die Qualität von Appamada begegnet uns im Alltag häufig und zwar immer dann wenn wir uns mit Mustern und Gewohnheiten in unserem Handeln und Denken konfrontiert sehen, die für uns und andere von Nachteil sein können, die uns aber einfach oder bequem erscheinen. Wenn es uns an Appadama mangelt, erleben wir Trägheit und Bequemlichkeit, priorisieren den kurzfristigen Genuss und sind nicht in der Lage unser langfristigen Wünsche und Ziele zu erinnern und umzusetzen. Appadama nährt sich aus der Inspiration und bewussten Erinnerung daran, was uns wichtig und bedeutsam ist.

Kurze Praxis: Appadama stärken

  • Nimm dir Zeit, um zu erinnern, welche Qualitäten und Werte für dich von Bedeutung sind. Welche Haltungen möchtest du im Alltag kultivieren?
  • Visualisiere oder beschreibe, welche Vorteile diese Haltungen, Werte und Qualitäten mit sich bringen. Was würdest du dadurch gewinnen?
  • Solltest du feststellen, dass die Ansprüche an dich sehr hoch sind oder du dir viele Veränderungen und Ziele auf einmal vornimmst, dann priorisiere: Was erscheint im Moment am bedeutsamsten? Wo entsteht für dich oder für andere durch deine Gewohnheiten und Muster gerade die meiste Unzufriedenheit, Schmerz, Unruhe oder Leid?
  • Brich dieses ideal in gangbare Schritte herunter und überlege, was der erste Schritt in eine neue Gewohnheit sein könnte. Woran musst du dich im Alltag erinnern? Welche Übungen und welche täglichen Rituale könnten dabei helfen, diese neue Qualität oder Haltung bewusster zu verankern?

Suttas zum Thema Appamada

  • **Mahaparinibbana Sutta ** (DN 16)
    In seiner letzten Lehrrede betont der Buddha die Bedeutung von Appamada.