Da der säkulare DharmaDer Begriff Dharma (Dhamma in Pali) bedeutet wörtlich "das Tragende" oder "das was hält", also das, an was man sich halten kann. Es bezeichnet im säkularen Buddhismus Buddhas Le... Mehr > das Wort des Buddhas nicht als eine absolute Wahrheit ansieht, sind die Praktizierenden selbstDas Selbst oder Ego ist die komplexe Funktion des Geistes, die dazu dient unseren Alltag zu strukturieren und ordnen. Es ist aus buddhistischer Sicht an der Entstehung von Leiden b... Mehr > dafür verantwortlich zu entscheiden, welche ethischen Grundsätze ihr Leben leiten sollen. Säkulare Buddhistinnen haben verschiedene Wege gefunden, diese Herausforderung anzugehen.
Ethik in den traditionellen Gemeinschaften: ein Regelwerk
Traditionelle buddhistische Schulen neigen dazu, strenge Regeln wie den Vinaya-Verhaltenskodex für Mönche und die fünf Gebote für Laien zu befolgen. Während die meisten säkularen Buddhistinnen verstehen, warum solche Regeln notwendig waren, lehnen sie strenge Interpretationen ab und ziehen es vor, ethische Prinzipien auf die aktuell gegebene Situation zu beziehen (Situationsethik).
Da jeder Moment für sich genommen einzigartig ist, so noch nie dagewesen und in seiner Einzigartigkeit nicht wiederholbar ist, ist auch eine ethische Antwort auf eine Situation immer einzigartig und kann nicht durch allgemeine Gebote und Regeln situationsgerecht erfolgen. Säkulare Buddhisten versuchen sich einem ethisch-moralischen Dilemma zu nähern, indem sie sich fragen: “Was ist eine kreative und mitfühlende Antwort auf diese Situation?” oder “Welche Handlung würde aus Liebe erwachsen?”.
Säkulare buddhistische Ethik: Fürsorge
Ein gängiger Ansatz der säkularen buddhistischen Ethik basiert auf Empathie als Grundlage von Fürsorge – ein Ausdruck der goldenen Regel: “Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest.”
Fürsorge – im Sinne der Fürsorge für uns selbst und für andere, sowie der Fürsorge für das, was hier und jetzt geschieht – ist ein Schlüsselaspekt der Ethik, der kultiviert und entwickelt werden soll.
Die letzten Worte, die der BuddhaDefinition Buddha ist ein Titel für jemanden, der vollständige Erkenntnis über die Natur und die Dynamiken des Lebens erlangt hat und frei von Unwissenheit und Leiden (Dukkha) i... Mehr > laut dem Pali-KanonDer Pali-Kanon ist die älteste Sammlung von Lehrreden des Buddha Siddhartha Gautama, verfasst in der alten Schriftsprache Pali. Die Lehrreden sind in drei Teile gegliedert (auch ... Mehr > sprach, waren: “Alle konditionierten Phänomene sind unbeständig, strebe fleißig weiter”, oder “schreite mit Sorgfalt voran”. Das ursprünglich verwendete Pali-Wort ist appamadaDefinition Appamada (Hinabe) bezeichnet die Qualität mit der sich jemand einer Handlung widmet. Im Buddhismus wird dieser Begriff in Bezug auf die eigene Praxis von Ethik, Geistes... Mehr >, in dem sowohl Gewissenhaftigkeit, Sorgfalt als auch Fürsorge anklingt. Appamada umfasst nicht nur eine Praxis der AchtsamkeitDefinition Sati (Achtsamkeit) ist eine dem Menschen angeborene Fähigkeit, die es erlaubt sich etwas zu vergegenwärtigen bzw. präsent zu machen. Sie hilft zum Beispiel dabei den ... Mehr >, sondern auch der Nicht-Reaktivität beziehungsweise der Freiheit von Begierde, Abneigung und Verblendung.
SiddharthaSiddhartha (Sanskrit) ist der Vorname des historischen Buddha und hat die Bedeutung „der sein/das Ziel erreicht hat“. Siddhartha Gautama ist der volle Name, Gautama ist der Fam... Mehr > GautamaGautama ist die Kurzform für den Menschen Siddhartha Gautama (in Sanskrit) bzw. Siddhattha Gotama (in Pali), der von seinen Anhängern Buddha (wörtl.: der Erwachte) genannt wurde... Mehr > (PaliPali ist eine indische Sprache, die heute nicht mehr gesprochen wird. Ob Pali jemals eine gesprochene Sprache war, ist unbekannt. Es ist die Schriftsprache in der die frühesten bu... Mehr >: SiddhattaSiddhartha (Sanskrit) ist der Vorname des historischen Buddha und hat die Bedeutung „der sein/das Ziel erreicht hat“. Siddhartha Gautama ist der volle Name, Gautama ist der Fam... Mehr > GotamaDefinition Siddhattha Gotama (Pali: Siddhartha Gautama) war ein spiritueller Lehrer des 5. oder 4. Jahrhunderts v. Chr., der als der historische Buddha gilt. Durch seine meditative... Mehr >) beschrieb Fürsorge als die eine Tugend, die alle anderen umfasst, indem er die Metapher des Fußabdrucks eines Elefanten verwendete, der so groß ist, dass er die Fußabdrücke aller anderen Tiere in sich aufnehmen kann. Fürsorge beinhaltet mehr als nur wachsam oder aufmerksam zu sein, Fürsorge hat eine klare ethische Qualität, eine energetische Wertschätzung dessen, was wir für gut halten.
Wenn wir uns in Fürsorge und Achtsamkeit üben, bemerken wir bewusst, wann der Geist auf Autopilot schaltet, und unser Leben wird immer präsenter, aufmerksamer, lebendiger und achtsamer.
Teile des Beitrags entstammen unserer Übersetzung des Artikels veröffentlicht als „What are secular dharma’s ethics?“ in Buddhism for Beginners in Tricycle: The Buddhist Review. Mit freundlicher Genehmigung unserer Freunde von Tricycle.