Von der Deutschen buddhistischen Union (DBUDie Deutsche Buddhistische Union (DBU) ist die unabhängige Dachorganisation der deutschen Buddhistinnen und Buddhisten. Mitglieder sind einzelne Personen (grösste Gruppe) und bud... Mehr >) wurde 1985 das folgende buddhistische Bekenntnis verfasst und von allen vertretenen Traditionen einstimmig verabschiedet.
Es umfasst die traditionelle Form der Zufluchtname und ergänzt diese um die Kernkonzepte des BuddhismusIm allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter Buddhismus die gesamte Lehrtradition (Texte, Lehrer), Praxis und Rituale der buddhistischen Lehre und Ausübung in den jeweiligen K... Mehr >:
- VergänglichkeitVergänglichkeit (anicca auf Pali) ist eines der drei Daseinsmerkmale (neben "Nicht-Selbst"/anatta und Leidhaftigkeit/dukkha), die der Buddha gelehrt hat: “Was immer entsteht, ve... Mehr > (aniccaSiehe Vergänglichkeit > Mehr >)
- Leidhaftigkeit alles Bedingten (dukkhaDukkha (Pali), meist übersetzt mit Leiden, steht für all die schwierigen und unvermeidbaren Aspekte unseres Lebens: Geburt, Alter, Krankheit, Tod, Trennung von denen die man lieb... Mehr >)
- Nicht-IchNicht-Ich, siehe Nicht-Selbst > Mehr > (anattaAnatta siehe Nicht-Selbst > Mehr >)
- Befreiung (nirvanaNirvana (Nibbana auf Pali) ist ein oft missverstandener Begriff. Das aus dem Sanskrit stammende Wort bezeichnet eine Erfahrung, frei von Reaktivität und Konditionierung zu sein ... Mehr >)
Nichts zu glauben
Sowohl die Zufluchtname als auch das Bekenntnis zum Vertrauen in die Lehre des BuddhaBuddha ist ein Ehrentitel (der Erwachte), der einem Mann namens Siddhartha Gotama gegeben wurde. Buddha bezeichnet einen Menschen, der Bodhi (wörtl.: „Erwachen“) erfahren und ... Mehr > sind nichts, was geglaubt werden soll oder muss!
Sie beschreiben statt Glaubensinhalten einen aktiven Übungsweg, ein Projekt für ein ganzes Leben.
Buddhistisches Bekenntnis
Ich bekenne mich zum Buddha, meinem unübertroffenen Lehrer. Er hat die Vollkommenheiten verwirklicht und ist aus eigener Kraft den Weg zur Befreiung und ErleuchtungErleuchtung (Pali bodhi) bedeutet wörtlich übersetzt erwachen oder erkennen. Im säkularen Buddhismus wird bodhi mit Erwachen übersetzt, das als Verstehen und tätiges Umsetzen ... Mehr > gegangen. Aus dieser Erfahrung hat er die Lehre dargelegt, damit auch wir endgültig frei von Leid werden.
Ich bekenne mich zum DharmaDer Begriff Dharma (Dhamma in Pali) bedeutet wörtlich "das Tragende" oder "das was hält", also das, an was man sich halten kann. Es bezeichnet im säkularen Buddhismus Buddhas Le... Mehr >, der Lehre des Buddha. Sie ist klar, zeitlos und lädt alle ein, sie zu prüfen, sie anzuwenden und zu verwirklichen.
Ich bekenne mich zum SanghaSangha (Pali: Versammlung) hat die Bedeutung von Gemeinschaft oder Community, v.a. die Gemeinschaft der Menschen, die der Lehre des Gotama Buddha folgen. Der hohe Stellenwert der S... Mehr >, der Gemeinschaft derer, die den Weg des Buddha gehen und die verschiedenen Stufen der inneren Erfahrung und des ErwachensErwachen (Pali: bodhi) wird auch übersetzt mit Erkenntnis und Wissen. Erwachen ist die Einsicht, die der Buddha durch Übung erreicht und in seiner ersten Lehrrede gelehrt hat. Er... Mehr > verwirklichen.
Ich habe festes Vertrauen zu den Vier Edlen WahrheitenVier edle Wahrheiten sind der traditionelle Begriff für den Kern der buddhistischen Lehre, der säkulare Begriff dafür ist Vier Aufgaben. Siehe Vier Aufgaben > Mehr >:
- Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.
- Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung.
- Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.
- Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache PfadIm säkularen Buddhismus wird als achtfacher Pfad (auch achtgliedriger Pfad) der vierte Aspekt der Vierfachen Aufgabe bezeichnet. Der die acht Glieder bezeichnende Begriff Sammā w... Mehr >.
Ich habe festes Vertrauen in die Lehre des Buddha:
- Alles Bedingte ist unbeständig.
- Alles Bedingte ist leidvoll.
- Alles ist ohne eigenständiges SelbstDas Selbst oder Ego ist die komplexe Funktion des Geistes, die dazu dient unseren Alltag zu strukturieren und ordnen. Es ist aus buddhistischer Sicht an der Entstehung von Leiden b... Mehr >.
- Nirvana ist Frieden.
Ich bekenne mich zur Einheit aller Buddhisten und begegne allen Mitgliedern dieser Gemeinschaft mit Achtung und Offenheit. Wir folgen dem Buddha, unserem gemeinsamen Lehrer und sind bestrebt, seine Lehre zu verwirklichen. Ethisches Verhalten, Sammlung und WeisheitWeisheit im Buddhismus ist die Übersetzung von panna (Pali) und hat eine weite Bedeutung. Mehr > führen zur Befreiung und Erleuchtung.
Ich übe mich darin, keine Lebewesen zu töten oder zu verletzen, Nichtgegebenes nicht zu nehmen, keine unheilsamen sexuellen Handlungen zu begehen, nicht unwahr oder unheilsam zu reden, mir nicht durch berauschende Mittel das Bewusstsein zu trüben.
Zu allen Lebewesen will ich unbegrenzte Liebe, MitgefühlSiehe karuna > Mehr >, MitfreudeMitfreude ist die Übersetzung von Mudita (Pali). Mehr > und GleichmutGleichmut (upekkha in Pali) bezeichnet einen offenen, ausgeglichenen, unvoreingenommenen Zustand von jemandem, der bewusst wahrnimmt, was im Inneren und der Außenwelt vor sich geh... Mehr > entfalten, im Wissen um das Streben aller Lebewesen nach Glück.
Zum buddhistischen Bekenntnis >
Bekenntnis des säkularen Buddhismus
Es gibt kein formalisiertes säkulares buddhistisches Bekenntnis. Allenfalls die persönliche Entscheidung Buddhas Weg zu gehen bestimmt den Zeitpunkt ab dem jemand sagt ich bin “Dharma-Praktizierender” oder Buddhist.
Die Zufluchtname ist in diesem Sinne kein Gelöbnis sondern kann sich nur durch das manifestieren, was man tatsächlich auch tut.
Statt einem Bekenntnis ist aus säkular buddhistischer Sicht die Selbstverpflichtung zu einem Leben im Sinne eines “säkularen Dharma” das Einzige was zählt.
Als Denkanstoss können die 10 Thesen zum säkularen Dharma herangezogen werden.